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XEDOX.DE - 5 Watt Sender

Bauanleitung zum 5 Watt UKW-Sender


Bevor der Nachbau des Senders detailliert beschrieben wird, hier einige wichtige Vorbemerkungen zur Anleitung:

In den beiden Skizzen Fig. 2a und Fig. 2f ist der Übertrager L2/L3 falsch gezeichnet. Laut Text und Stückliste ist L2 die Spule mit der höheren Windungszahl, während in den Zeichnungen die Spule L3 mehr Windungen hat.

Die Kapazitätsdiode D3 ist kaum erhältlich. Es handelt sich um ein "Herstellerauslaufmodell". Statt der Originaldiode kann "eine Hälfte" einer BB 204 G verwendet werden (siehe Fig. 2e).

Auch der keramische Kondensatortrimmer C34 ist kaum erhältlich. Man kann einen passenden Folientrimmer verwenden, der aber eventuell einen anderen Temperaturkoeffizienten hat.

Der Kondensator C10 in der Preemphasis des Senders sollte laut Stückliste eine Kapazität von 20 nF haben; besser sind aber 10 nF. Mit 20 nF "klingt" die Modulation des Senders unnatürlich hell. Wer auf unverfälschte Klangwiederhabe wert legt, baut 10 nF ein. Allerdings sind - nach eigenem Ermessen - auch Zwischenwerte möglich.

Die Indizies der Bauelemente in Fig. 2d sind nicht sehr deutlich. Das liegt aber nicht an meinen nicht vorhandenen Scan-Künsten, sondern an der schlechten Qualität der Originalabbildung. Schlecht lesbar sind die Indizies von R8, R11 und C11; wo diese liegen sollte beim Blick auf Fig. 2c klar werden.

Beim Besorgen von PL-Steckern sollte man unbedingt darauf achten, das passende Kabel gleich mitzukaufen. Am Besten läßt man sich dann auch gleich vom Verkäufer erklären, wie Kabel und Stecker zu verbinden sind; es gibt da nämlich mehrere mögliche Arten.

Bitte lesen Sie auch die FAQ und den Erfahrungsbericht. Dort werden zusätzliche Tips zum leichteren Nachbau des Senders gegeben.

Es folgt jetzt die Original-Bauanleitung des 5 Watt UKW-Senders, so wie sie im Buch abgedruckt ist. Verweise zu den Bildern befinden sich am Ende des Textes. Ansonsten habe ich so gut wie keine Information hinzugefügt oder weggelassen.
Der Pirat und die Platine
Das Wunderkind

Lassen wir mal offen, wer sich hier wundert oder zu bewundern ist. Was folgt ist ein Beispiel für Basteleien, wie Piraten sie lieben: Klein und billig - small and beautiful.
Allgemeines

Der im folgenden beschriebene Kleinsender hat eine Ausgangsleistung von 5 Watt und paßt in ein kleines HF-Gehäuse von der Größe von zwei hintereinandergelegten Viertelpfundstücken Butter.

Mikrophon und Kassettenrecorder lassen sich direkt anschließen. Die Bauteile kosten ca. 80,- DM. Zum Aufbau ist ein Vielfachmeßgerät notwendig; ein Dipmeter und ein HF-Wattmeter sinnvoll.

Bei minimalem Aufwand arbeitet der Volkssender mit akzeptabler Frequenzstabilität, geringer Rückwirkung vom Ausgang auf den Oszillator und stabiler Ausgangsleistung. Durch die eingebaute Höhenanhebung ist die Klangqualität gut. All diese Punkte unterscheiden den Volkssender von den käuflichen sogenannten Meßsenderbausätzen. Die sind wirklich nur Spielzeug. Bei guten Sendestandorten (hoch gelegen) sind die 5 Watt oft ausreichend für eine Reichweite von 5 km und mehr, sogar in der Stadt.

Der Volkssender läßt sich auch als >drahtloses Mikrofon< verwenden, eventuell kombiniert mit einem stärkeren Relaissender, der einige Megahertz höher oder niedriger arbeitet. Auf jeden Fall muß man dem Relaisempfänger ein Helix-Filter vorschalten - so wie es in Harry Koch, Transistor-Sender, beschrieben ist - damit der Relaissender den angeschlossenen Empfänger nicht zustopft. Außerdem muß der Empfänger gegen direkte HF-Einstrahlung sehr gut abgeschirmt werden.
Aufbau

Nun eine kurze Schaltungsbeschreibung (vgl. Fig. 2c und Fig. 2e):

T1 ist der Mikrophonvorverstärker, der auch für niederohmige Mikrophone eine ausreichende Empfindlichkeit aufweist. Die Stufe mit T2 und T3 ist eine normgerechte Höhenanhebung, die fast schon HIFI-Klang bewirkt.

D1 ist ein Verpolungsschutz. Der Oszillator wird mit einem Feldeffekttransistor BF 245 B (T4) betrieben und mit der Varicapdiode BB 105 (D3) frequenzmoduliert. Die folgende Stufe ist eine Cascade-Schaltung mit den Transistoren T5 und T6. Dadurch erreicht man eine hohe Leistungsverstärkung bei guter Stabilität. Einen zusätzlichen Leistungsgewinn bringt der HF-Transformator L2:L3. C35, R28 stellt einen Überlastschutz für T6 dar. T7 bildet die Endstufe. Die gesamte Schaltung ist breitbandig ausgelegt. Wird der Sender bei ca. 98 MHz, wie weiter unten beschrieben, abgeglichen, so läßt er sich mit C34 auf jede gewünschte Frequenz im UKW-Band abstimmen, ohne daß die Leistung unter 4 Watt fällt und ohne daß ein Nachstimmen von Treiber- und Endstufe erforderlich ist.

Der Einkauf der benötigten Teile ist manchmal etwas schwierig, deshalb ist der Print so ausgelegt, daß unterschiedliche Bauformen verwandt werden können. Lediglich der Oszillatortrimmer C34 muß eine keramische Ausführung mit 7,5 mm Durchmesser und rechtwinklig angeordneten Beinchen sein. Wie die gedruckte Schaltung auf die doppelseitig zu ätzende Epoxyplatine zu kriegen ist, ist in diversen Bastelbüchern nachzulesen.

Es ist sinnvoll, den Film für beide Seiten der Platine (1,5 mm Epoxy, positiv fotoempfindlich) so abzulichten, wie er hier abgedruckt ist und ihn dann auf eine Platte im Europaformat (160 X 100 mm) zu legen. Die Anlegekanten sind links und oben. Für die zweite Belichtung dreht man die Platte so um, daß die Anlegekante links bleibt. Man legt den Film genauso auf die unbelichtete Seite der Platte wie zuvor, nur sind jetzt die Anlegekanten links und unten.

Auf diese Weise entstehen zwei Platinen, die noch auseinanderzusägen sind; der Passer ist ausreichend genau. Beim Bohren der Platinen für die Befestigungslöcher nimmt man 3 mm Bohrer, für die Bohrungen der Trimmer und Spulen 1 mm, für alle anderen 0,8 mm Bohrer und legt die fertig gebohrte Platine ins Gehäuse und markiert auf dessen Boden die Befestigungslöcher. Das Bestücken fängt an. Zuerst den NF-Teil und den Oszillator, das sind alle Teile im Schaltbild links von Drossel 3 (Dr. 3).

Die Widerstände und die Drahtbrücke werden eingelötet, dann die Dioden. Der Strich vor dem Pfeil im Schaltbild entspricht dem breiten Ring auf der Diode, bei der BB 105 ist es der Punkt 3. Dann kommen die Kondensatoren und die Trimmer. Die keramischen Kondensatoren reagieren auf Biegen etwas empfindlich. Bei den Tantalkondensatoren und dem Elko unbedingt auf die richtige Polarität achten, die Dinger gehen sonst kaputt, wenn Spannung anliegt. Die Halbleiter und die Spule werden zuletzt eingesetzt. Die Spule muß die Platte mit allen Windungen berühren und sollte vorher so gerichtet werden, daß sie sich ohne mechanische Spannung in die Löcher setzen läßt. Nach dem Probelauf wird sie mit etwas UHU-Hart fixiert (Wegen der Frequenzstabilität und der Mikrophonie). Die Spulen werden am besten über Bohrer mit dem angegebenen Durchmesser gewickelt. Man nimmt für den Anzapf der Oszillatorspule isolierten Draht und lötet ihn schnell und sauber an. Jeder überflüssige Tropfen Lötzinn verschlechtert die Spulengüte.

Bei dem 7808 knipst man die Kühlfahne oben ab oder nimmt einen 78L08. Bei allen Halbleitern ist auf die richtige Position zu achten, die Anschlußbelegung ist immer von unten gesehen.

Wenn alles so weit bestückt ist, wird kontrolliert, ob die Werte und Positionen der Bauteile stimmen, auf Schlüsse und Unterbrechungen ist dabei zu achten. Über ein Amperemeter werden dann 12 Volt angelegt, am besten aus einem stabilisierten Netzteil mit Strombegrenzung. Eine Sicherung 1A flink in die Plusleitung legen! Brennt sie durch, ist entweder irgendwo ein Schluß oder D1 oder die Speisespannung ist verpolt. D1 ist nach jedem Durchbrennen der Sicherung zu überprüfen.

Wenn jetzt ein Strom von 10-15 mA fließt und im Empfänger Stille zu hören ist, ist der Oszillator in Ordnung. In Mittelstellung von C34 schwingt der Oszillator zwischen 100 und 104 MHz.

Mit einem Voltmeter werden die im Schaltbild angegebenen Spannungen überprüft. Jetzt wird auf die Eingänge ein Signal gegeben - der Schalter S1 muß dafür schon eingebaut sein - und man stellt die beiden Trimmpotis R6 für den Recorder, R5 für das Mikro ein, daß im Empfänger das Signal möglichst laut, aber noch unverzerrt zu hören ist. Es kann etwas lauter sein als alle anderen Rundfunksender. Ist der Sender an mehreren Stellen auf der Skala zu hören, zieht man den Antennenstecker aus dem Empfänger oder hört in einem Nachbarzimmer. Ist der Sender dann immer noch mehrfach zu hören, ist etwas faul.

Der Oszillator wird mit einem Dip-Meter überprüft.

Mit R19 kann man die Frequenz fein einstellen in einem Bereich von 1 MHz. Seine Stellung beeinflußt etwas den Modulationshub (Lautstärke). Für beste Temperaturstabilität sollte man die Endstellungen von R19 meiden. Etwa in der Mitte ist die Temperaturkompensation optimal. Dazu müssen aber auch Kondensatoren und Trimmer mit der angegebenen Kennfarbe verwendet werden. Für C34 geht auch noch schwarz, für C19 und C20 braun, rot oder grau, sonst nichts.

Der Oszillator läßt sich mit C34 zwischen ca. 80-130 MHz einstellen. Stimmt etwas nicht, ist meist D3 oder T4 verpolt oder defekt.

Dann geht es weiter mit den HF-Verstärkerstufen. Bestückt werden zuerst die Widerstände und Kondensatoren sowie die Ferritperlen Dr. 4 und Dr. 5, durch die ein Beinchen von R25 bzw. R26 gesteckt wird. Alle Anschlußdrähte verlöten, die auf Masse liegen (im Schaltplan ist da ein »X«), oben und unten auf der Platine. In allen anderen Fällen wird nur oben verlötet. Vergleich mit dem Schaltbild.

Jetzt wird der HF-Übertrager L2:L3 gewickelt. Siehe Fig. 2a. Das ist eine etwas knifflige Fädelei. Den Kupfer-Lackdraht von 0,2 mm Stärke durch das Löchlein der Ferritperle fädeln, ihn außen an ihr herumführen, nochmal durchfädeln und vorsichtig straffziehen. Den Draht nicht zu nahe an der Perle abschneiden und an den Enden verzinnen. Hat der Draht lötbaren Lack, geht das einfach, wenn nicht, die Enden kurz in einer Feuerzeugflamme anglühen und die Lackreste vorsichtig mit feinem Sandpapier entfernen. Dann müßten sich die Drahtenden gut mit Lötzinn verzinnen lassen. Die Enden fixiert man mit kleinen Tesafilmstreifen, damit sie nicht mit L2 verwechselt werden. L3 ist hiermit fertig. Mit L2 geht es genau so, nur wird sechsmal durchgefädelt, drei Wicklungen links und drei rechts von L3, etwa gleichmäßig über die Perle verteilt. Ab der fünften Wicklung wird es reichlich eng im Perlchen, es geht leichter, wenn man die Spitze des Drahtes schon vorher verzinnt. Dann wird L2:L3 mit kurzen Drahtenden eingelötet und mit Klebstoff fixiert.

Alsdann werden die Trimmer eingelötet. Es passen beide Bauformen. Die Beinchen, die nicht mit Masse verbunden werden, rechtwinklig nach außen abbiegen, sodaß die Trimmer möglichst flach auf der Leiterplatte aufliegen. Vorher müssen natürlich die Massebeinchen durch die Bohrungen der Leiterplatte gesteckt werden. Diese Löterei erfordert eine ziemliche Fingerfertigkeit und einen kleinen Lötkolben (15-20 Watt) mit feiner Spitze. Dummerweise ist nämlich das Plastikmaterial der Trimmer sehr hitzeempfindlich und darf auf keinen Fall mit der Lötkolbenspitze berührt werden. Deshalb vorsorglich ein oder zwei mehr kaufen. Nach dem Einlöten müssen sich die Trimmer leicht durchdrehen lassen. Alle Beinchen, die oben auf der Leiterplatte verlötet werden, müssen vorher, ebenso wie die Lötpunkte, auf die sie kommen, verzinnt werden.

Dann die Transistoren einlöten, zuerst T5 und T6. Die Beinchen müssen ziemlich kurz (2-3 mm) angelötet werden. Besonders wichtig ist das beim Emitter von T5, der oben und unten verlötet wird, und bei Basis und Emitter von T6, dessen Basis auf Masse liegt. Wichtig ist, daß der Kollektor von T5 und T6 mit dem Gehäuse verbunden ist und keinen ungewollten Schluß machen darf.

Doppelt kaschierte Leiterplatten müssen bei HF-Schaltungen dieser Kompaktheit, Stufenverstärkung und Ausgangsleistung sein, sonst schwingt die ganze Geschichte irgendwo, nur da nicht, wo sie soll.

Die Montage von T7 hängt ab vom verwendeten Typ. Dem MRF237 von Motorola oder dem gleichwertigen TP 2314 von TRW (der ist in dieser Schaltung aber noch nicht erprobt) ist unbedingt der Vorzug zu geben; wenn man sie kriegt. Sie haben eine hohe Verstärkung und Ausgangsleistung, sind stabil im Betrieb und vor allem leicht und kompakt zu montieren, was daran liegt, daß der Emitter, der in der Schaltung auf Masse liegt, mit dem Gehäuse verbunden ist. Dies gilt auch für den BFQ 43 von VALVO, der nächst empfehlenswert ist. Wer den Print ändern möchte, kann auch den BLY 87 oder einen ähnlichen Transistor im SOE - Gehäuse verwenden und eine Leistung um die 10 Watt aus dem Senderchen herausholen.

Doch zurück zur Montage des MRF 237! Die 0,8 mm Bohrungen für Basis und Kollektor werden von der Unterseite her mit einem 3er Bohrer entgratet und etwas angesenkt, damit es keinen Schluß zwischen Transistorbeinchen und Massefläche geben kann. Dann setzt man den Transistor von unten auf die Massefläche der Platine; nachdem man etwas Wärmeleitpaste auf den Transistorboden gegeben hat, drückt man den Transistor gegen die Platine und lötet Basis und Kollektor oben an. Das Emitterbeinchen wird entweder vorher abgeknipst oder durch seine Bohrung gesteckt, umgebogen und mit der benachbarten Leiterbahn verlötet, die zu der später eingesetzten Zwischenwand links von T7 führt. Mit einem dicken Lötkolben (mindestens 50 Watt) das Transistorgehäuse möglichst schnell ringsum mit der Massefläche verlöten. Hier gilt wie immer der Grundsatz: Lieber schnell und heiß, als langsam ängstlich und kalt löten! Diese Montageanleitung gilt für alle Transistortypen, deren Emitter am Gehäuse liegt.

Der 2N3553, dessen Kollektor mit dem Gehäuse verbunden ist, wird von oben montiert, Basis- und Kollektorbeinchen umgebogen und später mit den entsprechenden Lötpunkten verlötet. Das Emitterbeinchen wird durch die Bohrung gesteckt und oben und unten verlötet. Zuvor nimmt man einen nach Maßgabe des knappen Raumes möglichst großen Kühlstern, am besten einen, dessen Lamellen man verbiegen oder wenn nötig abknipsen kann. Beim Richten der Beinchen dieser Transistor - Draht - Plastik ist darauf zu achten, daß der Kühlstern nichts berühren darf, weder die benachbarten Spulen, die man besser vorher einlötet, noch die Abschirmwand, die man zur Not etwas aussparen kann. Außerdem sollten das Emitter-, weniger gravierend das Kollektorbeinchen möglichst kurz sein. Jeder Millimeter Emitterzuleitung bedeutet eine Gegenkopplung, und die kostet in diesem Fall Ausgangsleistung. Wie schief und bizarr am Schluß das Gebilde aussieht, darauf kommt es nicht an, Hauptsache: Es wackelt nicht und macht keinen Schluß! Wir haben die Sache ausprobiert und auf diese Weise dem 2N3553 3,5 Watt entlockt. Vielleicht gibt es auch eine bessere mechanische Lösung, vielleicht mit einem durchbohrten Alublöckchen, das, mit Glimmerscheibe und Nippel isoliert, mit der Gehäusewand verschraubt wird.

Jetzt wickelt man die restlichen Spulen (Innendurchmesser L4 8 mm) und lötet sie ein. In welchem Wickelsinn, ist gleichgültig, nur sollten sie in jeder Stufe etwa in rechtem Winkel zueinander stehen und von den Wänden einen möglichst großen Abstand haben. Das gilt vor allem für L5 und L7. Der MFR 237 sollte nach der endgültigen Montage plan und mit leichter Spannung auf dem Boden des Gehäuses aufliegen (Wärmeleitpaste nicht vergessen). Dazu nimmt man entsprechende Abstandsröllchen und Unterlegscheiben. Die Abschirmwände links von T7 und T6 werden so ausgemessen, daß sie mit Seitenwänden und Deckel bündig abschließen, ausgeschnitten und eingelötet. Die Abschirmwände bestehen aus einfach oder doppelt kaschierten Epoxy. Wo auf dem Print Leiterbahnen zur nächsten Kammer liegen, müssen die Zwischenwände unten ausgefeilt werden. Beim Löten auf die Trimmer achten. Eine Abschirmwand links von T5 ist nicht unbedingt erforderlich, man kann sie aber einsetzen. Wegen der Nähe zur Oszillatorspule muß sie aber sehr stabil und soweit wie möglich von ihr entfernt angebracht werden.

Bis auf Dr.3 und Dr.6 ist nun die Schaltung komplett bestückt und wartet auf den Probelauf. Wenn man jetzt 12 Volt anschließt, muß ein Strom von 38-43 mA fließen. Am oberen Ende von L2 liegt eine Spannung von 5-6 Volt gegen Masse. Die muß auch am Gehäuse von T5 zu messen sein. Ist nichts da, hat L2 Unterbrechung, ist die Spannung zu niedrig, muß R25 vergrößert, ist sie zu hoch, verkleinert werden (kommt ganz selten vor). T5 wird etwas warm. Er zieht einen Ruhestrom von 30 mA. Strom abschalten. Nun wird Dr.3 eingelötet. Den Trimmer C31 in Mittelstellung bringen, C30 1/4 eindrehen. Legt man jetzt wieder 12 Volt an, muß ein Strom von ca. 110 mA zu messen sein. Das ist nur ein grober Richtwert der Stromaufnahme bei einer Oszillatorfrequenz von 102 MHz. Den gemessenen Wert merkt man sich und dreht ein bißchen an C30 und C31 herum. Die Stromaufnahme schwankt und T6 wird heißer als T5, kann man aber noch anfassen. Fließen nur die 40 mA wie zuvor, ist irgendwo eine Unterbrechung. Am Gehäuse von T6 müssen die 12 Volt liegen. Vor Einfügung von C35/R28 gab es während der Schaltungsentwicklung bei T6 häufiger eine Basisunterbrechung beim Einschalten des Stroms. Hinterher ist das nicht mehr passiert. Wenn kein Schluß vorliegt oder ein verpolter Tantal, das wirkt genauso, (wie immer, jede Stufe vor dem Anlegen der Speisespannung peinlich genau kontrollieren) kann in dieser Stufe eigentlich nur einer der Trimmer kaputt sein. Wer ein Dip-Meter hat, halte es an L4 und stimme durch. Wieder abschalten.

Jetzt wird es spannend. Die Endstufe ist an der Reihe. Man lötet Dr.6 ein. Man setzt auf den MRF 237 einen Kühlstern, lötet neben L4 provisorisch einen Kupfer-Epoxy-Streifen und an den Ausgang ein Koax-Kabel an, das man entweder über ein Stehwellen-Leistungs-Meßgerät (z.B. Monacor FSI 8, Geräte für CB z.B. FSI 117 sind ungeeignet) mit einem Dummy-Load verbindet oder man schließt die Lastwiderstands-Diodenschaltung nach Fig. 2 an. Die Endstufe darf nie ohne Last betrieben werden, auch Kurzschlüsse können den Endtransistor zerstören! Mit Ohmmeter am Ausgang kontrollieren. Es müssen 50 Ohm zu messen sein. Jetzt stellt, wer hat, am Netzteil mit Strombegrenzung einen Maximalstrom von 800 mA ein. Nun werden die Trimmer vorjustiert. C30 wird 1/4 eingedreht, C31 zur Hälfte, C32 und C33 wieder zu je einem Viertel. Nach dem Einschalten muß gleichzeitig die Leistungsanzeige und die Stromaufnahme beobachtet werden. Abgeglichen wird auf maximale Ausgangsleistung. Zum Abgleichen benutzt man ein Abgleichwerkzeug aus Kunststoff, Alu oder Messing, dessen Griff isoliert ist. Auch aus Hartholz läßt sich sowas schnitzen. Der Abgleich beginnt mit C31 es folgt C30 (Wirkung nicht so stark), dann C32 und schließlich C33. Bei den ersten beiden Trimmern geht mit der steigenden Ausgangsleistung auch ein Stromanstieg einher, bei der Endstufe ist das nicht der Fall, im Gegenteil kann bei Fehlanpassungen des Ausgangs die Stromaufnahme schnell eine unzulässige Höhe erreichen. Nur spielen bei HF manche Netzteile verrückt. Ausgangsspannung beobachten! Ganz vorsichtige Leute beginnen den Abgleich bei niedriger Spannung. Die Vorstufen brauchen 12 Volt, denn unter 10 Volt funktioniert die Stabilisierung der Oszillatorspannung nicht mehr. Den Abgleich sollte man mehrmals wiederholen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Die maximale Ausgangsleistung des Senders liegt bei 6 Watt (beim MRF 237). Dem entspricht eine Gesamtstromaufnahme von 750 mA, davon entfallen auf den Endtransistor 640 mA, das ist bei 12 Volt der zulässige Dauerstrom (8 Watt Gesamtverlustleistung des Transistors); das alles bei guter Kühlung. Verwendet man einen 2N3553 mit Kühlstern, muß man wesentlich vorsichtiger sein, zudem liegt sein maximaler Dauerstrom bei 580 mA (7 Watt Verlustleistung). Selbst beim Probelauf außerhalb des Gehäuses wird der MRF allein durch die Massefläche fast ausreichend gekühlt. Wer ganz sicher gehen will, kann sie vor dem Einbau noch schwarz anmalen. Im praktischen Betrieb hat der MRF einen Strom von 700 mA dauernd ausgehalten. Man beachte aber, daß die Spannung eines Blei-Akkus bis zu 13,5 Volt betragen kann. Dann lieber die Ausgangsleistung um ein halbes Watt senken, das merkt man nicht, während eine höhere Zuverlässigkeit sehr viel wichtiger ist.

Anhand der Formel I = N/U läßt sich der zulässige Strom des Endtransistors bei N = 8 Watt ganz leicht ausrechnen. Eine Leistungsminderung erreicht man am leichtesten durch leichtes Verstellen von C31. Das sollte aber erst nach dem Einbau in das Gehäuse geschehen, denn durch seine Wände werden die Spulen etwas gedämpft, wodurch die Verstärkung sinkt. Die Stromaufnahme läßt sich getrennt messen, wenn man Dr.6 links ablötet und über ein Amperemeter an +12V anschließt. Die Stromaufnahme aller Stufen außer der Endstufe sollte zwischen 100 und 120 mA liegen. Liegt er niedriger, man erinnere sich an den vor Anschluß der Endstufe gemessenen Strom, kann man C22 auf maximal 10 pF vergrößern, liegt er höher, verkleinern, oder man vergrößert R28. All diese Maßnahmen sind aber nur selten nötig. Abweichungen ergeben sich vor allem durch die Ausführung von L2:L3 und durch Exemplarschwankungen von T4 (BF245B, evtl. A, nicht C), ganz selten von T5. Die meisten Sender, die wir aufgebaut haben, funktionierten allerdings auf Anhieb richtig. Auf jeden Fall ist in der Schaltung noch genügend Verstärkungsreserve, um bei unkritischem Abgleich die Endstufe sicher voll aussteuern zu können. Mit dem Dip-Meter - auf Absorptionsmessung geschaltet - kann man überprüfen, ob alle Stufen auch auf der Oszillatorfrequenz arbeiten. Eine genügende Aussteuerung der Endstufe vorausgesetzt, ist der Abgleich völlig unkritisch und die Schwingsicherheit selbst außerhalb des Gehäuses und trotz breitbandiger Schaltungsauslegung sehr groß. Steht bei maximaler Ausgangsleistung C30 völlig herausgedreht muß man nur L4 etwas auseinanderziehen.

Nun der Einbau ins Gehäuse. Man bohrt über den Trimmern und R19 Löcher in den Deckel, damit der endgültige Abgleich und die Einstellung auf die gewünschte Frequenz bei aufgesetztem Deckel möglich ist. In das Gehäuse bohrt man entsprechende Löcher für Schalter, Buchsen und für die Einstellung von R5 und R6 auf der einen, für die PL-Buchse auf der anderen Schmalseite des Gehäuses. Die Trimmpotis und der Umschalter lassen sich auch durch kleine Potentiometer ersetzen, die Sicherung kann man in einen Halter setzen oder eine Kabelausführung (Autoradio) wählen. Alles nach Belieben. Nur sollte in der Nähe der Oszillatorspule alles starr sein und fest. Unter Umständen kann später noch eine Abschirmwand eingesetzt werden.

Jetzt kann man im HF-Teil um die Kanten der Platine, soweit die Fläche oben Masseverbindung hat, und um die Kanten der Abschirmwände dünne Kupferfolie legen und auf die beiden Seiten der Leiterplatte und auf den Abschirmwänden verlöten. Nun baut man mit Abstandsröllchen die Leiterplatte ein (Leitpaste für den Transistor nicht vergessen) und montiert die Buchsen und Schalter mitsamt allen Bauteilen, die daran gelötet werden (siehe Stückliste). Nun wird die PL-Buchse mit Koax-Kabel mit dem Ausgang verbunden (bei C33). Die Abschirmung wird an eine Lötfahne gelötet, die von einer Befestigungsschraube der Buchse gehalten wird. Nun folgt der endgültige Abgleich, der genauso aussieht wie beim Probelauf.

Man sollte keinen Dummy-Load mit einem Stehwellenverhältnis schlechter als 1:1,4 verwenden. Zur Problematik der Leistungsmessung an anderer Stelle in diesem Buch mehr. Realistischer ist oft die Leistungsbestimmung über die von der Endstufe aufgenommene Verlustleistung, wenn man einen Wirkungsgrad von 60-70% zugrunde legt.

Stückliste zum 5 Watt UKW-Sender
Fig. 2: Lastwiderstands-Dioden-Schaltung
Fig. 2a: Spule L2/L3 auf Dämpfungsperle
Fig. 2b: Der fertig bestückte Kleine
Fig. 2c: Schaltung des NF-Teils
Fig. 2d: Bestückungsplan, Teil 1
Fig. 2e: Schaltung des Oszillators und der Endstufe
Fig. 2f: Bestückungsplan, Teil 2
Fig. 2g: Platinen-Lay-out für einen 5-Watt-Kleinsender
Sender ohne Vorverstärker und Preemphasis; mit zusätzlichem Abschirmblech

Hinweis: Bei den Schaltungs- und Bestückungsplänen handelt es sich um die Originalabbildungen aus dem Buch. Damit alle Indizies gut lesbar sind, mußte ich die Bilder mit sehr hoher Auflösung scannen. Aus diesem Grund sind die Bilder sehr groß und könnten eventuell auf Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher nicht oder nur teilweise dargestellt werden.
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